Die meisten haben wahrscheinlich schon mal einen Fahrradreifen gewechselt: Den muss man ja so drüberhebeln und wurschteln, das kann manchmal bisschen anstrengend sein. So, nur noch viel kraftaufwendiger war es, die neuen Riemen für unseren Antrieb aufzuziehen.


Mit viel Kraft und ein bisschen Hirnnschmalz haben wir es dann geschafft. Ich bin auf die Idee gekommen, die zwei schon aufgezogenen Riemen, die aber auf den äußeren beiden der vier Riemenscheiben gesessen sind, zusammenzubinden, dann mit einem Schraubenschlüssel (=etwas Stabilem) die gebundene Schlaufe noch enger zu drehen (also den Schraubenschlüssel durch die Schlaufe stecken und dann oft im Kreis drehen) und so die beiden Riemen eng aneinander zu bringen. Dadurch sind sie leichter von den beiden äußeren auf die beiden inneren Riemenscheiben gesprungen.
So, nun waren die neuen Riemen aufgezogen. Aber der Grund für den Abrieb haben wir immer noch nicht gewusst. Nach ein bisschen Herummessen haben wir festgestellt, dass die Riemenscheiben an der Propellerwelle nicht parallel zu denen auf der Motorwelle sind. Also die Riemenscheiben sind nicht akkurat übereinander ausgerichtet, sondern leicht verschoben. Wenn man z.B. ein langes Lineal an die oberen Scheiben anlegt, trifft es unten nicht auf die Riemenscheiben. Ich hoffe, das ist verständlich erklärt. Das führt dazu, das die Riemen leicht schief laufen, also sich ungleich abnutzen. Um die Scheiben parallel auszurichten müssen natürlich die Riemen wieder runter, das wäre ja sonst fad. Wieder einmal haben wir viel gelernt, was eine Spannbuchse ist zum Beispiel. Das führt hier aber zu weit, vielleicht schreibe ich da mal einen separaten Blogeintrag.
Die gebrochenen Rollen (siehe Foto, schwarze zersprungene Rolle) haben wir ersetzt – wieder durch 3D gedruckte Rollen, aber diesmal aus widerstandsfähigerem Material. Ein netter Bootsnachbar von uns unterrichtet an der Uni Flensburg alles Mögliche mit 3D und hat uns freundlicherweise die hübschen durchsichtigen Rollen gedruckt.


Und somit haben wir nur noch die Schiene, in der das vordere Segel läuft, kleben müssen! Insgesamt anstrengende und vor allem teure Reparaturen (diese Riemen sind unglaublich teuer, für fünf Meter haben wir um die 280€ bezahlt und das war noch günstig!), aber ich rede mir das alles immer schön, indem ich mir sage: Wieder was gelernt.